Im Rahmen der sozialpädagogischen Arbeit von SecondRound® Coaching Basel zeigt sich, dass Defizite von Jugendlichen und Heranwachsenden im Verhaltensbereich stetig zunehmen. Diese sind für steigende Probleme in allen Lebensbereichen verantwortlich, angefangen von der Familie über den Freizeitbereich, der Schule bis hin zum Berufsleben.
Die Sozialpädagogik hat auf diese Entwicklung reagiert und sich die Frage gestellt, welche Fähigkeiten dieses Klientel noch lernen und einüben sollte, um sich sozial und legal zu bewähren. Im Mittelpunkt der Forschung stehen dabei die sozialen Kompetenzen der Jugendlichen/Heranwachsenden. Es wurden Massnahmen entwickelt, um diese zu lernen, zu fördern und zu trainieren - darauf aufbauend entstand das Soziale Kompetenztraining (SKT).
Es gibt verschiedene Modelle des Sozialen Kompetenztrainings, die alle auf ähnlichen Grundlagen basieren, sich aber in der Auswahl der Themen und Methoden unterscheiden. Im Endeffekt haben alle das gleiche Ziel. Sinn des Trainings ist, den Jugendlichen ein größeres Wahrnehmungs- und Handlungsrepertoire in Bezug auf ihre eigene Selbstsicherheit und in der Beziehung und Auseinandersetzung mit Gleichaltrigen und Erwachsenen mit auf den Weg zu geben.
Mit den Jugendlichen zusammen werden individuelle Zielsetzungen erarbeitet. Neue Verhaltensweisen werden erprobt und beobachtet, sie lernen sich gegenseitig einzuschätzen und konstruktiv zu analysieren. Um die Jugendlichen auch in ihrem Alltag sicher zu machen, erhalten sie Übungsaufgaben, die im nächsten Training thematisiert werden.
Das soziale Kompetenztraining wurde darauf aufbauend konzipiert. Jugendliche und Heranwachsende sollen die Möglichkeit bekommen soziale Grundfertigkeiten zu erlernen, einzuüben und zu vertiefen. Über Rollenspiele, Symbolarbeit und andere aktive Methoden lernen die Jugendlichen sich kreativ und spontan mit sich selbst und den Anforderungen ihrer Umwelt auseinanderzusetzen.
Ziel des Sozialen Kompetenztrainings ist eine Veränderung im Verhalten der jungen Menschen. Man bringt sie ins Handeln und sie können in einem sicheren Umfeld neue Handlungsweisen und Strategien erleben und durch üben verinnerlichen.
Aufbau einer Trainingseinheit |
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Ankommen, Wochenrückblick |
Auswertung Tagebuchaufgaben/Hausaufgaben |
Bearbeiten eines Trainingsmoduls Erleben und Betroffenheit schaffen, verstehen, neues Handeln ausprobieren, Reflexion |
Tagebuch Aufgaben/Hausaufgaben |
Abschluss – Blitzlicht |
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Erstgespräch: Es wird über Termine, Ablauf, Inhalt und Regeln informiert. Der Teilnehmer (TN) bekommt einen Selbstauswertungsbogen, den er bis zur ersten Gruppensitzung ausgefüllt abgeben muss. |
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1. und 2.
Gruppensitzung Vertiefung der Verpflichtungen, Gruppenregeln, Gruppenfindung, Motivation, eigene Zieldefinierung.
3. bis 8.
Gruppensitzung Die in der nachfolgenden Tabelle "Ablauf des sozialen Kompetenztrainigs" beschriebenen Trainingsmodule finden je nach Gruppen und TN Anwendung. Die Module können in Intensivität und Auswahl variieren.
9.
Gruppensitzung Zwischenauswertung
10. bis 18.
Gruppensitzung Die in der nachfolgenden Tabelle "Ablauf des sozialen Kompetenztrainigs" beschriebenen Trainingsmodule finden je nach Gruppen und TN Anwendung. Die Module können in Intensivität und Auswahl variieren.
19.
Gruppensitzung Endauswertung
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Teilstandardisierter Bericht an die zuweisende Behörde |
Modul
Lernziele
Methoden
1. Kennenlernen, Ankommen, Gruppe, Regeln
2. Motivation, Ziele und Hindernisse
3. und 4. Ziele, Schritte, Unterstützer, Ressourcen und Hindernisse
5. Selbstsicherheit
6. Selbst- und Fremdwahrnehmung
7. und 8. Perspektivenwechsel, Straftatenaufbereitung, Konflikt- oder Tat-Rekonstruktion
9. Zwischenauswertung
10. und 11. Verbale / nonverbale Kommunikation, Körpersprache, Feedback, Lob und Kritik
12. und 13. Konflikte und Provokationen
14. Gefühle
15. Sich Abgrenzen, nein sagen, mit Frust umgehen
16. Abgrenzen von negativen Einflüssen, Gruppendruck, Umgang mit Drogen und Alkohol
17. Beruf und Zukunft
18. Freizeitgestaltung, Körperarbeit, Entspannungs-möglichkeiten, Erlebnispädagogischer Tag
19. Endauswertung, Abschluss und Diplomübergabe
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Zielgruppe
Zielgruppe des Sozialen Kompetenztrainings sind sozial auffällige Jugendliche und Heranwachsende im Alter zwischen 14 bis 18 Jahren, die unangebrachte Verhaltensweisen entwickelt haben und durch gravierende Probleme oder Delikte mehrfach in der Schule und ihrem Umfeld aufgefallen sind.
Ausschlusskriterien
Nicht geeignet für die Aufnahme in das Soziale Kompetenztraining sind Jugendliche:
Gruppengrösse
Die Gruppengrösse beschränkt sich auf maximal 8 Jugendliche/Heranwachsende. Die Gruppen sind geschlechtsspezifisch ausgerichtet.
Dauer
Das Soziale Kompetenztraining erstreckt sich über 18 Abende à zwei Stunden und ist verpflichtend. Ein Einstieg ist jeder Zeit möglich, die Ferien richten sich nach den Schulferien der Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft.
Personelle Ausstattung
Das SKT wird von einem Sozialpädagogen-Team durchgeführt. Alle TrainerInnen haben durch ihre langjährige Arbeit mit Jugendlichen, u.a. auch im AHBasel, praktische Erfahrung im Umgang mit sozial auffälligen und straffälligen Jugendlichen. Einige bringen Zusatzausbildungen mit. Ein Trainingsabend wird in der Regel von 2 Trainern geleitet. Bei Bedarf wird das Team durch einen Tutor (ehemaliger Teilnehmer des Sozialen Kompetenztraining) bei der Durchführung des Trainings begleitet.
Pädagogische Haltung
Ein pädagogisches Konzept steht und fällt mit den umsetzenden Personen. Handlungsaspekte und Eckpfeiler einer Trainingsleitung sind:
Berichtswesen
Nach der Anmeldung teilen wir den zuweisenden Stellen mit, dass die Teilnehmer mit dem SKT-Training begonnen haben. Im Trainingsverlauf informieren wir sie regelmässig über Fortschritte, Fehlzeiten und etwaige Ausschlüsse vom Training. Auffälligkeiten des Teilnehmers, die gegebenenfalls weitere Hilfe indizieren, kommunizieren wir ebenfalls. Nach Beendigung oder einem allfälligen Abbruch des Trainings, wird ein Bericht zu Händen der zuständigen Behörde verfasst.
Über die erfolgreiche Teilnahme wird den Teilnehmern ein Zertifikat ausgestellt, in dem der Abschluss des Trainings und die trainierten Lernmodule bescheinigt werden.