Situationserfassung: In Einzelgesprächen mit den Eltern sowie den Jugendlichen wird eine Situationserfassung gemacht, die ein möglichst stimmiges Bild der aktuellen Situation der Familienverhältnisse zeigen soll. Bei Bedarf werden hier auch die weiteren Mitglieder (Geschwister, Grosseltern, etc.) des Haushaltes miteinbezogen.
Analyse der Situation: Nach einer ersten Auswertung durch die Fachperson werden in einem gemeinsamen Gespräch mit den Eltern und dem/der Jugendlichen die Erkenntnisse besprochen. Hierbei geht es um eine Konsensfindung mit allen Beteiligten, da die Probleme unterschiedlich gesehen, eingestuft oder bewertet werden. Neben der Suche nach individuellen Fähigkeiten und Stärken sind auch die Suche nach Ressourcen im sozialen Umfeld und der Aufbau sowie die Reaktivierung eines stabilisierenden Netzwerkes ein wesentlicher Bestandteil der sozialpädagogischen Familienbegleitung.
Zieldefinierung für die Zusammenarbeit: Anhand der Problemstellung wird gemeinsam mit den Eltern und Jugendlichen ein Ziel definiert, welches erreicht werden möchte. Um dies zu erreichen, werden individuelle Ziele für die Jugendlichen sowie für die Eltern ausgearbeitet. Hierbei werden die Wünsche und Bedürfnisse von allen Beteiligten berücksichtigt. In diesem Prozessschritt werden die einzelnen Perspektiven und Haltungen geklärt und vor allem jeweils erklärt, damit ein gemeinsames Verständnis erarbeitet werden kann.
Persönliche Entwicklung: Mit den Jugendlichen wird die aktuelle Situation besprochen und analysiert. Die Jugendlichen bekommen die Möglichkeit ihre Anliegen, Fragen, Wünsche und Problemstellungen mit der Fachperson zu besprechen, damit eine Grundlage für das weitere Vorgehen geschaffen werden kann. Die Fachperson nimmt dabei auch immer eine vermittelnde Rolle zwischen den Jugendlichen und den Eltern ein. Hierbei wird darauf geachtet, dass grundlegend die Beziehung zwischen den Jugendlichen und ihren Eltern stabilisiert und gefestigt wird.
Schulische und/oder berufliche Fragen: Jugendliche befinden sich meist noch in der Schule oder in einer Ausbildung, die Fragen, Herausforderungen und Unsicherheiten mitbringen. Diese können Einfluss auf das Familienleben und/oder die Beziehung zu den Eltern haben. In den Gesprächen wird dies regelmässig thematisiert und bei Bedarf bearbeitet, damit sich dies nicht negativ auf das Zusammenleben auswirkt und gemeinsame Unterstützung mit den Eltern und der Fachperson aufgebaut werden kann.
Bewältigung von Krisen wie z. B. Trennung, physische wie psychische Krankheiten, Sucht, Todesfall etc.: Die Fachperson bietet Handlungsmethoden und -strategien an, die es dem Familiensystem ermöglicht, krisenhafte Zeiten zu überstehen und sich gegenseitig zu unterstützen.
Bewältigung und Beendigung von innerfamiliären Missständen wie häusliche Gewalt, Vernachlässigung etc.: Die Fachperson bewältigt innerfamiliäre Missstände mit den Eltern wie auch den Jugendlichen gemeinsam, solange diese sich für die Jugendlichen im Rahmen des Zumutbaren bewegen. Sollte dies nicht der Fall sein, sprich das Kindeswohl definitiv gefährdet sein, wird die Fachperson dies entsprechend dem Konzept (siehe Punkt 1.1.1.) behandeln und reagieren.